weekly practice: relating the body

relating the body – Laboratorium der Anwesenheit

A practice by Elena Waclawiczek

 

„Relating the body“ heißt den Körper in Beziehung bringen, aber auch in Relation setzen…

In diesem Workshop leite ich sprachlich „Imaginationen“ an: liegend am Boden, frei schwebend, ein Körper aus Holz, aus Öl auf der Wasseroberfläche… Unser geistiger Körper hat alle Möglichkeiten. Je mehr wir uns auf diese einlassen, desto intensiver wird unsere Wahrnehmung  und umso freier und fähiger wird auch unser materieller Körper. „Relating the body“ zu praktizieren bedeutet lebendiger, anwesender, präsenter, konzentrierter zu werden und bewusst im eigenen Körper anzukommen. Es bedeutet zu Fantasieren, zu spielen, und sich zu öffnen, für die Begegnung mit der Welt und sich für ein neues Selbsterleben zu entscheiden.

 

Seit über zehn Jahren forsche ich mit Bewegung als Schnittstelle zur Bewusstseinserweiterung. Erst hat meine Forschung nur meine eigene künstlerische Arbeit entwickelt und begleitet.

Seit drei Jahren arbeite ich an „relating the body“ als Performancepraxis für Performer_innen und Künstler_innen, aber auch für alle die neue Wege, des „Sich-Begreifens“ des Bewegens und „Bewegt-werdens", beschreiten wollen und interessiert sind im „Laboratorium der Anwesenheit“ zu forschen.

 

 

 

relating the body – Konzept 

 

 

„Der Körper ist immer in einem kosmischen Raum.

Jede Haltung die mein Körper darin einnimmt, knüpft an unterschiedliche Verbindungen innerhalb meines Körpers an – an seine Erfahrung, Erinnerung und das Dasein und Empfinden im Augenblick. („relating the body – positions in/to the cosmic space“, Wien 2021)

 

„Relating the body“ ist eine Performancepraxis, mit der sich durch Imagination und Erfahrung das Beziehungssystem zwischen Körper und Umwelt befragen, erforschen und neu programmieren lässt. Dasein heißt nämlich nicht nur einen Platz in Raum und Zeit zu besetzen, der unserer materiellen Größe entspricht. Dasein bedeutet in Beziehung zu sein. Je bewusster wir diese Beziehung gestalten und annehmen, desto entschiedener werden wir auch in unserem Ausdruck. Da bei dieser Praxis Bewegung nicht von Außen geformt wird, sondern sich aus dem Inneren entwickelt, ist sie authentisch, definitiv, klar und in der Ausführung exakter. Oft kann der materielle Körper auf einmal etwas, was er vorher nicht konnte, weil sich durch die Erfahrung in der Imagination,  die Beziehung zur Schwerkraft, zur Substanz im Außen verändert hat.

In dem wir mit dem Raum bewusst in Beziehung gehen, füllen wir ihn auch ganz aus. Das gilt auch für den Bühnenraum, den Publikumsraum und die vielen Körperinnenräume der Zusehenden. Dadurch entsteht Berührung und Intensität, und dein Körper bewegt nicht mehr nur sich, sondern auch alles im Raum anwesende.

 

Ich schließe die Augen, 

Mein Körper, mein Gesicht berührt den Baum. Ich spüre jede Stelle der Berührung eine zeitlang. Dann schiebe ich einen Spiegel zwischen uns, keinen glatten aus Glas, der ein zweidimensionales Bild der Wirklichkeit reproduziert. Es ist ein Spiegel der die Welt in ihrer ganz realen Substanz, verdoppelt und mir gegenüber stellt. (relating the body – mirroring, Wien/Niederösterreich 2021)